Der Flynn-Effekt

Die Intelligenzforschung stieß auf ein besonders interessantes Phänomen. Durchschnittlich stiegen die Ergebnisse von IQ-Tests weltweit mit der Zeit an: Jüngere Generationen erzielen bessere Leistungen als ältere Generationen. Für jede Generation nahm das durchschnittliche IQ-Testergebnis um 10 Punkte zu. Dies wird als Flynn-Effekt bezeichnet, nach dem Wissenschaftler, der dieses Phänomen zuerst dokumentierte.

Es sieht daher zunächst so aus, als ob die Menschen um 1950 viel weniger intelligent waren als sie es heute sind, jedenfalls, wenn man IQ-Testergebnisse zugrunde legt. Wie ist dies möglich? Nach der Theorie zum Flynn-Effekt kann der Anstieg der IQ-Testergebnisse zum Teil auf bessere Bildung und auch bessere Ernährung zurückgeführt werden.

Darüber hinaus lesen die Menschen auch mehr, und neue Technologien - Computer, Internet - zwingen die Menschen dazu, abstrakter zu denken. Alle diese Faktoren tragen zu den besseren IQ-Testergebnissen bei.

Ein umgekehrter Flynn-Effekt?

Es gibt aber auch Untersuchungen, die zu dem Schluss kommen, dass der Flynn-Effekt möglicherweise nicht mehr wirkt. Untersuchungen in Dänemark, Norwegen und Großbritannien haben gezeigt, dass der Flynn-Effekt nicht nur nicht mehr wirkt, sondern dass es eine geradezu drastische Abnahme bei den IQ-Testergebnissen gibt. Überzeugende Erklärungen für diese Beobachtung konnten jedoch noch nicht gefunden werden.

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